Konzeption und Realisierung: Anna Moraht-Fromm
Ostfildern 2003
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn und die Stiftung Württembergische Hypothekenbank
Die Choranlage ist einer der signifikantesten Bauteile mittelalterliche Sakralarchitektur. Welche liturgischen Handlungen wurde im Chor vollzogen und wer durfte ihnen überhaupt beiwohnen. Wie funktionierten die Bilder für ihre unterschiedlichen Betrachterkreise? Was durfte von wem „geschaut“ werden, was blieb für wen verborgen? Denn eines ist sicher: in der die Liturgie dramatisierenden Schaufrömmigkeit des Spätmittelalters spielte die Macht der Verhüllung eine mindestens ebenso große Rolle wie diejenige der Enthüllung. Welche Entwicklungslinien gibt es für die Liturgie im künstlerisch und architektonisch gestalteten Raum? Wie wird dem Schaubedürfnis der Gläubigen durch Kunst Rechnung getragen? Diese und andere Fragen werden hier erstmals für das Spätmittealter gestellt.